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27.03.2020

Impuls zum heutigen Tag: Drei handliche Grundregeln

Foto: Pfarrei Deining

Neumarkt/Deining (dbnm) - Der Deininger Pfarrer Michael Konecny gibt den Lesern Tipps an die Hand, wie Christen ihren Alltag gerade in der Corona-Krise gestalten können.

Drei handliche Grundregeln

(Joh 7,1—2.10.25—30)

Im heutigen Tagesevangelium geht es um die Frage: „Wer ist dieser Jesus“ und „Wer ist er für mich?“ Während seines öffentlichen Lebens begab sich Jesus zum Laubhüttenfest nach Jerusalem. Die Menschen wussten, dass er aus Galiläa stammte. Aber sie fragte sich, wer er wirklich war. Könnte er der erwartete Messias, der Retter sein?

Diese Fragen sollten auch wir uns immer wieder stellen, wer ist er für mich, dieser Jesus von Nazareth. Welche Rolle spielt er in meinem Leben, kann er mir, kann er uns helfen, die Krisen unseres Lebens zu bestehen, auch diese Coronakrise, die Angst um uns und die die wir lieben. In der ganzen Fastenzeit versuchen wir Jesus wieder besser kennenzulernen, hören wir seine Worte, erzählt er uns von Gott. Versuchen wir unsern Glauben wieder besser, lebendiger zu gestalten. Vielleicht könnte uns da der Hinweis des großen und humorvollen evangelischen Theologen Karl Barth ein guter Wegweiser sein durch die Fastenzeit und auch in der Coronakrise. Denn er rät uns drei ganz handliche Grundregeln für unser Christsein. „Hände aus der Tasche nehmen! Hände hin und wieder in den Schoß legen! Hände von Zeit zu Zeit falten.

Hände aus der Tasche nehmen! „Eine Kirche, die nicht dient, dient zu nicht“, sagt Jacques Gaillot. Ein Markenzeichen von uns Christen müsste es sein, dass bei uns nicht nur geredet, sondern gehandelt und gedient wird; dass die Botschaft Jesu gelebt und in die Tat umgesetzt wird; dass wir die Hände aus der Tasche nehmen, anpacken und engagierte „Hand-Werker“ für die Sache Jesu werden, das würde auch in diese Krisenzeit passen.

Hände hin und wieder in den Schoß legen! Es müsste auch ein Markenzeichen deren sein, die Jesus nachfolgen wollen, dass wir die Hände auch einmal in den Schoß legen können, zur Ruhe kommen und aufatmen dürfen. Engagierte Gelassenheit wäre ein Wort, dass zu einem Leben im Sinn Jesu gehört: sich einsetzen, helfen und zupacken, wo es nötig ist – aber immer im Wissen darum, dass nicht wir die „Macher“ unseres Lebens sind; dass wir in guten Händen sind, auch wenn uns die Kraft ausgeht, wir nicht mehr können; dass wir loslassen und darauf vertrauen können, dass Gott uns trägt und hält - auch und gerade jetzt.

Und: Hände von Zeit zu Zeit falten! „Heute ballt man nur die Hände, man faltet sie nicht mehr“ – meint Ferdinand Freiligrath. Wir sollten ihn widerlegen und uns wehren gegen eine Oberflächlichkeit und Gleichgültigkeit, die den wahren Grund des Lebens, die Jesus, aus dem Blick verliert.

Diese drei Ratschläge würden uns helfen zu erkennen, wer Jesus ist, wer er für mich sein will und sie würden uns auch helfen diese schwere Zeit gemeinsamen zu meistern.
Hände aus der Tasche nehmen! Hände hin und wieder in den Schoß legen! Hände von Zeit zu Zeit falten! Was Karl Barth mit einem Augenzwinkern allen empfiehlt, die im Sinn Jesu leben wollen, das möchte ich uns ans Herz legen. Denn in diesen drei Sätzen ist zum einen das gesamte Evangelium enthalten, und zum anderen alle Merkmale eines Lebens in der Nachfolge Jesu. Wenn ich die Hände falte, zeige ich meine Liebe, mein Vertrauen zu Gott. Wenn ich sie in den Schoß lege, gönne ich mir selbst etwas und bin gut zu mir und ich gebe Zeugnis davon, dass wir immer Beschenkte sind. Und wenn ich sie aus der Tasche nehme, kann ich andere lieben und ihnen helfen.

Drei handliche Grundregeln, einfach und gut, einfach gut!

Pfarrer Michael Konecny, Deining

 

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